Polyamid (PA)
In seiner Grundform ist PA ein milchig weißer thermoplastischer Kunststoff. Er kann eingefärbt werden und ist dadurch in beliebigen Farben erhältlich.
Polyamide lassen sich in verschiedene Grundtypen einteilen, die sich an Anzahl an polaren Amidgruppen in ihren Polymerketten orientiert. Diese Grundtypen sind Polyamid 6, Polyamid 66, Polyamid 11 und Polyamid 12.
Polyamide nehmen durch Diffusion Feuchtigkeit (z. B. Luftfeuchtigkeit) auf. Dies führt zu einer erhöhten Flexibilität und Zähigkeit, zu veringerter Härte und Festigkeit sowie zu Volumen- und dadurch Maßänderungen.
PA ist schlagzäh, abriebfest, schwingungsdämpfend und verfügt über gute Gleit- und Notlaufeigenschaften. Daher wird es im Maschinenbau in Form von Zahnrädern, Lagern, Gleitelementen und Blasteilen eingesetzt. PA eignet sich besonders für Rohre, Leitungssysteme und Profile sowie für Fasern und Gewebe (Perlon, Nylon). Nach den für Thermoplasten geltenden Richtlinien läßt sich PA sägen, bohren, fräsen, drehen, schleifen, polieren, verschweißen, lackieren und bedrucken.
Chemische Eigenschaften
PA zeichnet sich durch eine gute Beständigkeit gegen Öle, Fette und Schmierstoffe sowie schwachen Laugen aus. Dagegen wird es von Mineralsäuren, starken organischen Säuren, Oxidationsmitteln und Phenolen stark angegriffen.
Thermische Eigenschaften
PA 6 und PA 66 sind kältebeständig bis mindestens -30 °C und dauerwärmebeständig bis höchstens +105 °C, PA 66 bis maximal +120°C. PA 11 und PA 12 sind kältebeständig bis mindestens -50 °C und dauerwärmebeständig bis höchstens +80 °C. PA zeichnet sich u. a. durch seine hohe Zähigkeit und geringe Wasseraufnahme aus. Durch Zusatz von Stabilisatoren sowie Weichmachern kann die Kälte- bzw. Wärmebeständigkeit auf Werte von -60 °C bzw. +110 °C, kurzzeitig bis 160 °C erhöht werden.