O-Ring Technische Information
Beschreibung
Der O-Ring, umgangssprachlich auch als Rundring, Nullring oder Oring bezeichnet, bietet dem Konstrukteur ein leistungsfähiges und wirtschaftliches Dichtelement für eine Vielzahl unterschiedlicher Anwendungsfälle für den statischen oder dynamischen Einsatz. Kostengünstige Herstellverfahren und eine einfache Handhabung machen O-Ringe zur meistverwendeten Dichtung.
Eine große Auswahl von Elastomer-Werkstoffen für Standard- und Sonderanwendungen ermöglicht die Abdichtung nahezu aller flüssigen und gasförmigen Medien.
O-Ringe werden in Formen endlos vulkanisiert. Sie sind gekennzeichnet durch die Ringform mit einem kreisförmigen Querschnitt. Der O-Ring wird in seinen Abmessungen durch den Innendurchmesser "ID " und den Schnurdurchmesser "SD" definiert.
Anwendungen
O-Ringe finden Verwendung als primäre Dichtelemente, als Spannelemente für gummivorgespannte Hydraulikdichtungen und -abstreifer. Sie decken somit eine Vielzahl von Anwendungsbereichen ab. Ob als Einzeldichtung für einen Reparaturfall oder als qualitätsgesichertes Dichtelement im Automobil- oder Maschinenbau: Es gibt heute keinen Bereich in der Industrie, in dem der O-Ring nicht verwendet wird. Überwiegend wird der O-Ring bei statischen Abdichtungen eingesetzt, z.B.:
- radial- statische Abdichtung, z.B. bei Buchsen, Deckeln, Rohren, Zylindern
- als axial- statische Abdichtung, z.B. bei Flanschen, Platten, Verschlüssen.
Es stehen Schnurdurchmesser von ca. 0,35 bis 40 mm und Innendurchmesser bis 5000 mm in 5 Qualitäten zur Verfügung, wobei über 10.000 Abmessungen ständig auf Lager gehalten werden.
Vorteile
Im Vergleich zu anderen Dichtelementen hat der O-Ring vielfältige Vorteile:
- symmetrischer Querschnitt
- einfache, kompakte Ausführung
- selbsttätig und doppelt wirkend
- einfache Berechnung und Festlegung der Nut
- ungeteilte Nutausführung
- große Werkstoffauswahl
- breiter Anwendungsbereich
Wirkungsweise
Im Bild sehen Sie einen O-Ring und die auf ihn einwirkenden Anpresskräfte mit und ohne Systemdruck.
O-Ringe sind selbsttätige, doppelt wirkende Dichtelemente. Die durch den Einbau in radialer oder axialer Richtung hervorgerufenen Anpresskräfte bewirken die Anfangsdichtheit. Sie werden vom Systemdruck überlagert. Dadurch entsteht eine Gesamtdichtpressung, die mit steigendem Systemdruck zunimmt.
Der O-Ring verhält sich unter Druck ähnlich einer Flüssigkeit mit hoher Oberflächenspannung. Dadurch wird der Druck gleichmäßig nach allen Seiten übertragen.
Der dynamische Einsatz wird nur bei geringer Beanspruchung empfohlen. Er ist begrenzt durch die Geschwindigkeit und den abzudichtenden Druck, z.B.:
- zur Abdichtung hin- und hergehender Kolben, Stangen, Plunger u.a.
- zur Abdichtung langsam schwenkender, rotierender oder schraubenförmiger Bewegungen an Wellen, Spindeln, Drehdurchführungen u.a.
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