Wörterbuch der Technik
Fachbegriffe von A - Z
A
Ablegereife - Anschlagketten die nicht mehr die Kriterien der Sicherheitsregeln erfüllen, dürfen nicht mehr benutzt werden, man spricht von "ablegereif". Kriterien sind z.B.: Bruch eines Kettengliedes, starke Einkerbungen, Risse, Dehnung, d.h. Längung um mehr als 5% der ganzen Kette oder eines einzelnen Kettengliedes, Verschleiß: Abnahme der Gliedstärke um mehr als 10%.
Abnahme - Prüfung der vereinbarten technischen Eigenschaften am Erzeugnis und der vertraglichen Bedingungen, durch den Kunden oder eine beauftragte Abnahmegesellschaft (Klassifikationsgesellschaft). Die Abnahme kann auch durch die Bank im Akkreditiv vorgeschrieben werden.
Die konkreten Abnahmebedingungen müssen mit dem Kunden oder der Abnahmegesellschaft abgesprochen werden,
da Unterschiede möglich sind. Zur Abnahme gehören: Prüfung der Dokumente, Maße, Verpackung, Markierung,
ggf. Zugversuch und Kerbschlagprobe vom Material und Prüfbelastung und Bruchprobe vom/am fertigen Erzeugnis.
Abnahmekosten - Kosten für die Prüfung durch eine Abnahmegesellschaft. Diese setzen sich zusammen aus:
- persönlichen Abnahmekosten - Kosten der Abnahmegesellschaft für die Begutachtung, Reisekosten, Ausstellung der Zertifikate.
- sachliche Abnahmekosten - Kosten für Proben, Prüfmaschinen usw.
Abnahmeprüfkraft - Kraft, der die ganze Kette nach der Herstellung zur Abnahme, vor dem Gebrauch unterworfen werden kann.
Abschrecken - erwärmtes Material schnell abkühlen. Je nach Werkstoff wird in Wasser, Oel oder Salzbädern abgeschreckt. Die durch Erhitzung erreichten Gefügeveränderungen können durch schnelles Abkühlen beibehalten werden. Siehe auch Kritische Abkühlungsgeschwindigkeit.
Ac1, Ac3 - siehe Umwandlungspunkte.
AISI - American Iron and Steel Institute, amerikanische Normbezeichnung für Stähle.
Alterung - Durch Stickstoffatome im Stahl kann es nach einer gewissen Zeit zu Veränderungen im Werkstoff kommen,
wobei der Werkstoff härter wird und Festigkeit und Dehnung verloren gehen. Durch Aluminium oder Titan kann eine Alterungsbeständigkeit erreicht werden. Hochfeste Ketten und hochfeste Zubehörteile müssen alterungsbeständig sein.
Alterungsbeständigkeit - siehe Alterung.
Aluminium - Al, wichtiges Legierungselement, gut gegen Oxidation und für die Alterungsbeständigkeit. Bei hohem Al-Gehalt besteht bei Härtung die Gefahr der Weichfleckigkeit.
Amplitude - Schwingungsweite, im Zusammenhang mit der Dauerschwingfestigkeit.
Analyse - Materialanalyse. Verfahren, bei dem Erkenntnisse durch die Untersuchung der einzelnen, elementaren Bestandteile eines Ganzen gewonnen werden.
Anlassen - Eine weitere Wärmebehandlung nach dem Härten. Veränderung des Martensitgefüges, gehärtete Werkstücke verlieren ihre Sprödigkeit und durch das Abschrecken entstandenen Spannungen werden herausgenommen. Der Begriff Anlassen ist nur korrekt im Zusammenhang mit Härtung. Die Anlasstemperaturen sind werkstoffabhängig und liegen zwischen 150 - 250 Grad C bei unlegierten und niedriglegierten Stähle und zwischen 500 - 600 Grad C bei hochlegierten Stählen.
Anschläger - Der Mann an der Last.
Anschlagmittel - Verbindung zwischen Tragmittel und Last. z.B. Anschlagketten.
Anschlagkette - Eine Anordnung bestehend aus Rundstahlketten mit Anschlagteilen zum Heben von Lasten. Arten von Anschlagketten: Hakenketten, Ringketten, Kranzketten, in Schweißmontage oder in der Güteklasse 8 auch im Baukastensystem. Rundstahlketten als Bestandteil von Anschlagketten müssen kurzgliedrig sein und das Verhältnis von Teilung und Nenndicke muß 3 : 1 betragen. Normen: DIN 695, DIN 5688, EN 818.
Anlassbedingungen - Anlasstemperatur und Haltezeit.
Antimagnetisch - unmagnetisierbar, z.B. sind austenitische Stähle nach der Wärmebehandlung nicht mehr magnetisch
oder nur minimal.
ARMCO - Armcoeisen, Reineisen. Ketten aus Armcoeisen werden in Beizereien eingesetzt.
ASTM - American Society for Testing and Materials, Richtlinien für die Korngrößenbestimmungen.
Audit - Qualitätsaudits, regelmäßige Überwachung eines QM-Systems auf Wirksamkeit.
Man unterscheidet Systemaudit, Verfahrensaudit, Produktaudit.
Aufkohlung - Die Randschicht der Werkstücke z.B. Ketten, mit Kohlenstoff anreichern.
Andere Bezeichnung für Aufkohlen: Einsetzen oder Zementieren.
Wir unterscheiden: Pulveraufkohlung, Badaufkohlung und Gasaufkohlung.
Austenit - Gefüge, Gefügezustand bei hoher Temperatur. (oberhalb Ac1)
Bei bestimmten austenitischen Stählen bleibt Austenitgefüge auch bei Raumtemperatur erhalten.
austenitische Stähle - Stahlgruppe, korrosionsbeständige Stähle mit Legierungselementen, die sich besser im Austenit lösen, wie Mn, Ni und Co.
austenitisieren - Erwärmen und Halten auf einer Temperatur oberhalb Ac1 um Austenit zu bilden.
Aufkohlungstiefe - Die Angabe in mm, wie tief in den Werkstoff Kohlenstoff eindiffundiert ist.
Aussendurchmesser - D, der äußere Durchmesser von Kettenrädern, von Aussenrand bis Aussenrand gemessen.
axial - in Richtung der Achse gelegen, d.h. in einer gedachten geraden Linie.
B
Baustahl - DIN 17100, einfacher Stahl mit niedrigem C-Gehalt. Der Kohlenstoff ist aber ungleichmäßig verteilt. St 37-2 ist zum Beispiel ein Baustahl der häufig für Rundstahlketten in der Güteklasse 2 verwendet wird.
Beizen - Reinigung der Oberfläche von Werkstücken z.B. Ketten, durch Säure, z.B. Salzsäure, Schwefelsäure, Salpertersäure. Hochfeste Ketten dürfen nicht gebeizt werden, weil dann Wasserstoffversprödung eintritt. - siehe diese.
Betriebsanleitung - Mit der Ware zu liefernde Mitteilung über Gefährdungen, Sicherheitsvorschriften, normative Verweisungen. Bestandteil der EG-Maschinenrichtlinie.
beruhigte Stähle - Bei der Stahlerzeugung werden der Schmelze Aluminium und Silizium zugegeben, um die Wallung, also Blasenbildung herabzusetzten. Keine Seigerungen.
BF - engl. Breaking force, Bruchkraft.
BG - Berufsgenossenschaft.
Biegeprüfung - Prüfverfahren für Ketten zur Beurteilung der Schweißqualität. Durchbiegung eines
Gliedes quer zur Längsachse um das Maß f. Siehe DIN 685 Teil 3.
Blacoat - Oberflächenbeschichtung an hochfesten Ketten. Ein lackartiger elastischer Schutzfilm als Oberflächenschutz für Lagerung und als Verpackungskonservierung. - Werksbezeichnung von KU.
Breite - Bei Ketten unterscheiden wir die innere Gliedbreite (W1), gemessen neben der Schweißstelle und die äußere Gliedbreite (W2), gemessen über der Schweißstelle. Andere Kurzbezeichnungen für innere Breite - b1 oder bi, für äußere Breite - b2 oder ba.
Brennhärtung - siehe Flammhärtung.
Brinell - HB, DIN 50 351, Härteprüfverfahren, Materialhärte wird mit einer Stahlkugel gemessen.
Bruchdehnung - Die Bruchdehnung ist die gesamte Verlängerung der Kette, bezogen auf die ursprüngliche innere Länge des Probestückes, ausgedrückt in %.
Bruchkraft - größte Kraft, die im Verlauf eines statischen Zugversuches bis zum Bruch erreicht wird.
Bruchprobe - statischer Zugversuch bis zum Bruch.
C
CAD - Computer Aided Design, rechnerunterstützter Arbeitsplatz zur Lösung technischer Aufgaben.
CAQ - Computer Aided Quality, rechnerintegrierte Qualitätssicherung.
CE - CE-Kennzeichnung, Konformitätszeichen der EG-Maschinenrichtlinie.
CEN - Europäisches Komitee für Normung.
chemische Analyse - Die Auftrennung von Stoffgemischen in ihre Einzelkomponenten und deren anschließende Identifizierung.
chemische Symbole - Abkürzungen von den lateinischen Namen der chemischen Elemente. Beispiele: Ni = Nickel, Mn = Mangan, C = Carboneum (Kohlenstoff), Pb = Plumbum (Blei).
Chrom - Cr, Legierungselement, wichtig für Härtbarkeit, beeinflußt die kritische Abkühlungsgeschwindigkeit beim Härten, macht Stahl öl- oder lufthärtbar.
Chromatieren - Das Chromatieren wird nach der Galvanischen Verzinkung durchgeführt. Es handelt sich um einen Korrosionsschutz (Passivierung). Die als kleine Plättchen aufliegende Zinkschicht wird durch Behandlung in sauren oder alkalischen Lösungen zum Verschmelzen gebracht. (siehe auch DIN 50 941)
D
Dampfblasenbildung - Beim Abschrecken in Wasser oder Öl bilden sich beim Eintauchen glühender Teile an diesen Dampfblasen. Diese Dampfblasenbildung verhindert das zu Beginn der Abschreckens das Abschreckmedium an die Werkstücke kommt. Erst wenn diese Dampfblasen im weiteren Verlauf der Abschreckung durchbrochen werden, kann Wasser oder Öl die Oberfläche weiter Abkühlen. Bei ungleichmäßiger Abkühlung kann größeren Verzug entstehen und Weichfleckigkeit.
Dauerschwingbelastung - siehe Schwingbelastung.
Dauerbruch - siehe Ermüdungsbruch.
Dauerfestigkeit - die Beanspruchungsgrenze von Werkstoffen, die bei Belastung unendlich lange ertragen werden kann. Der Oberflächenzustand spielt dabei eine große Rolle.
Desoxidation - Schutz gegen Oxidation, also gegen Angriffe, die über die Materialoberfläche in den Stahl eindringen und schädlich sind. Dafür muß der Stahl für hochfeste Ketten und Zubehör beruhigt und alterungsbeständig sein.
Diffussionsglühen - Häufig sind Legierungselemente im Stahl nicht gleichmäßig verteilt, sondern in bestimmten Bereichen angereichert. Diese Anreicherungen werden "Seigerungen" genannt. Um sie auszugleichen, muß der Werkstoff bei hohen Temperaturen (1200° C und höher) längere Zeit geglüht werden. Diese Behandlung heißt Diffussionsglühen.
Direkthärten - Einsatzhärten, Härten aus dem Einsatz. Härten direkt nach dem Aufkohlen, wobei die Härtetemperatur niedriger ist als die Aufkohlungstemperatur.
Durchhärten - Härtung des gesamten Werkstücks bis zum Kern. Achtung, hohe Bruchgefahr, keine Dehnung. Ketten dürfen deshalb nicht durchgehärtet sein.
E
E - Modul - Elastitzitätsmodul, der elastische Bereich, wo noch keine bleibende Verformung eintritt.
EG - Maschinenrichtlinie - siehe Maschinenrichtlinie.
Eht - Einhärtetiefe. Angabe in mm, wie tief ein Werkstück gehärtet ist oder gehärtet werden soll.
Einlagerungsmischkristalle - entstehen, wenn sich kleinere Fremdatome in ein größeres Atom einlagern. Die Bildung von Kohlenstoff als Einlagerungsmischkristall in Eisen ist eine wichtige Voraussetzung für die Härtbarkeit.
Einsatzhärtung - siehe Direkthärten.
Einsatzstahl - DIN 17210, unlegierter Stahl mit niedrigem C-Gehalt, jedoch ist der niedrige Kohlenstoffgehalt immer garantiert, um Gegensatz zum Baustahl.
Einschnürung - Brucheinschnürung, der verengte Querschnitt im Bereich der Bruchstelle.
Eisen - fe, Ferrum, wird aus Eisenerz gewonnen. Durch weitere Behandlungen wird aus Eisen dann Stahl.
Eisen-Kohlenstoff-Diagramm - schematische Abbildung über das Zusammenwirken von Kohlenstoff, Temperatur und Zeit, bezogen auf die Gefügebildung in Eisen.
eisenblank - Oberflächenzustand bei Ketten. Wird durch Rommeln oder Sandstrahlen erzielt.
Eisenoxid - chem. Verbindung zwischen Eisen und Sauerstoff.
Elektrolyse - Die Trennung von in Flüssigkeiten gelösten oder geschmolzenen chemischen Verbindungen durch elektrischen Strom.
elektromagnetische Rissprüfung - siehe Rissprüfung.
Ermüdungsbruch - Dauerbruch. Durch wechselnde Belastungen, (Druck-, Zug- und Torsionsbeanspruchung) sinkt im Laufe der Zeit die Materialfestigkeit, so bricht das Werkstück nach einer gewissen Anzahl von Lastwechsel. Der Ermüdungsbruch wird durch Kerben oder andere Oberflächenbeschädigungen begünstigt. Das Bruchbild ist glatt und eben.
Erwärmungsbeständigkeit - siehe Warmbeständigkeit.
F
Feintoleranz - feintolerierte Rundstahlkette,haben stark eingeengte Toleranzen. Ketten als Bestandteil von Hebezeugen oder anderen ähnlichen Hebeeinrichtungen. (laut EN 818-1 Abschn.1)
FEM - Federation Europeenne de la Manutention = Berechnungsregeln für Maschinen, z. B. Hebezeuge.
Fertigungsprüfkraft - MPF. Kraft, der jedes Glied der zu prüfenen Kette nach der Wärmebehandlung unterworfen werden muß, um die Qualität der Kette zu prüfen.
Ferrit - Metallografische Bezeichnung für einen Gefügebestandteil im Stahl. Eigenschaften: geringe Härte, geringe Festigkeit, sehr gut verformbar (auch kalt), gute Zähigkeit.
ferritische Stähle - Stahlgruppe, korrosionsbeständige Stähle mit Legierungselementen, die sich besser im Ferrit lösen, wie Cr, Mo, W.
Ferrit - Perlit - Metallografische Bezeichnung für Gefügebestandteile im Stahl.
Feuerverzinkung - DIN 50 976, Oberflächenveredelung als Korrosionsschutz. Arbeitsschritte: Beizen, Verzinken im Warmbad, Schleudern. Die Zinkschichtdicke bei unseren feuerverzinkten Ketten beträgt ca. 60 - 80 my.
Flammhärtung - auch Brennhärtung genannt. Eine Randschichthärtung, wobei die Erwärmung vor dem Abhärten mittels einer Flamme (Gasbrenner) erfolgt.
Flocken - Flockenrißbildung, Spannungsrisse aufgrund von Wasserstoffversprödung. (siehe Wasserstoffversprödung)
Fluxen - elektromagnetische Prüfung auf Rißfreiheit.
FMEA - Fehler-Möglichkeit-Einfluß-Analyse. Eine analytische Untersuchung aller Arbeitsschritte, von der Konstruktion über Fertigungsprozeße bis zum fertigen Erzeugnis, zur Fehlerverhütung und Risikoabsicherung.
Funkenprüfung - Eine einfache Methode um Stahlunterschiede festzustellen. An einer Schmiergelscheibe oder an einem Schleifstein wird das Stahlstück so stark geschliffen, bis Funken sprühen. Farbe und Funkenform geben eine ungefähre Aussage über die Stahlzusammensetzung.
Funktionsprüfung - Prüfung der Funktionsfähigkeit der Erzeugnisse, z.B. Funktion der Sicherungsfalle. (leichtes Öffnen, automatisches Schließen)
G
Galvanische Verzinkung - elektrolytische Oberflächenveredelung, dünne Zinkschicht ca. 5 - 8 my.
Glühen - Behandlung eines Werkstückes bei einer bestimmten Temperatur mit einer bestimmten Haltedauer und anschließender Abkühlung. Glühen ist ein Oberbegriff für verschiedene Behandlungen.
Beispiele: Weichglühen, Zwischenglühen, Spannungsarmglühen, Normalglühen (Normalisieren), Diffussionsglühen.
Güteklasse - Unterscheidungsmerkmal für Ketten mit unterschiedlichen mechanischen Eigenschaften. Als Güteklassen-Kennziffer wird für Ketten zum Heben und Fördern die 1. Ziffer der Bruchspannung verwendet, z.B. Güteklasse 8 von einer Bruchspannung von min. 800 N / mm².
H
Härte - Unter Härte eines Werkstoffes versteht man den Widerstand, den er dem Eindringen eines anderen, härteren entgegensetzt.
Härten - DIN 50 190, Wärmebehandlung. Erwärmung auf Härtetemperatur und anschließend schnelles abkühlen. Der Werkstoff muß 0,5 bis 0,8% Kohlenstoff haben, damit er gehärtet werden kann, liegt der Gehalt an Kohlenstoff niedriger, so muß vor dem Härten aufgekohlt werden.
Härterisse - siehe Härtespannungen.
Härtespannungen - Die durch das Härten erzielten Gefügeveränderungen, führen zu Volumenveränderungen (Wärmeausdehnung). Dadurch kann es zu inneren Spannungen oder zu Härterissen kommen.
Haltepunkt/Haltedauer - Temperatur der Gefügeumwandlung. Trotz Wärmezufuhr steigt die Temperatur des Stahls
nicht weiter, bis die Umwandlung abgeschlossen ist. In dieser Zeit findet keine Volumenveränderung statt.
Nach der Gefügeumwandlung steigt bei weiterer Wärmezuführ die Temperatur des Stahls weiter an.
Hebezeug - Eine Hebezeug ist eine Vorrichtung zum Heben und Bewegen von Lasten, z.B. Kran, Winde, Bauaufzug, Hub- und Zuggeräte.
Herstellererklärung - Bescheinigung zur Erfüllung der Forderungen der EG-Maschinenrichtlinie. Die Herstellererklärung wird für Einzelteile z.B. Ketten, Haken, Verbindungsglieder usw. ausgestellt.
hitzebeständiger Stahl - hitzebeständige Stähle dürfen bei hohen Temperaturen (bis 1100° C) nicht verzundern. Aus diesem Grund wird diesen Stählen 20% und mehr Cr und Ni zulegiert.
Hooke'sche Gerade - damit ist der Beginn der Kurve am Spannungs-Dehnungs-Diagramm gemeint, d.h. es tritt eine
bleibende Verformung ein.
HRc - Härte-Rockwell-c, c - cone = Kegel. Härte wird mit einem Kegel gemessen.
HTÄ - Härtetiefe nach Ätzung.
I
Induktion - Erzeugung elektrischer Spannungen in einen Leiter, der sich in einem Magnetfeld befindet.
Induktionshärtung - Die Erhitzung des Werkstückes oder eines zu härtenden Teilberichs davon erfolgt durch eine Induktionsspule. Eignet sich besonders für Randschichthärtung. Abschreckung erfolgt durch eine Wasserbrause. Keine oder nur geringe Zunderbildung und keine Randentkohlung.
Interkristalline Korrosion - ist eine Werkstoffschädigung durch Auflösung korrosionsempfindlicher Gefügebestandteil in Gegenwart von Korrosionsmitteln. Die Korrosion verläuft entlang der Korngrenzen.
ISO - Internationate Organisation für Normung.
J
Joule - J, das Joul ist eine Angabe für eine Arbeit, die verrichtet wird, wenn sich der Angriffspunkt einer Kraft von 1 Newton in Kraftrichtung um 1 m verschiebt.
Justieren - Justieren im Bereich der Meßtechnik heißt, ein Meßgerät auf den richtigen Wert einstellen.
K
Kalibrieren - genau lehrenhaltig, Ketten auf ein bestimmtes Teilungsmaß ziehen.
Kaltverfestigung - Festigkeitssteigerung durch eine Kaltumformung, z.B. Ziehen, Biegen.
Kennzeichnung - Geprüfte Rundstahlketten müssen nach DIN 685 Teil 4, bzw. EN 818 - 1 Punkt 7, gekennzeichnet sein.
Kernkasten - Dauergießform, Kokille. Vorrichtung aus Holz, Metall oder Kunststoff, in dem durch Formgebung Kernstücke hergestellt werden, z.B. Kettenräder aus Grauguß oder Stahlguß.
Kernrückfeinen - siehe Umkörnen.
Kesternich-Prüfung - Schwitzwasserprüfung. Korrosionsprüfverfahren mit Schwitzwasser-Wechsel-Klima und schwefeldioxidhaltiger Atmosphäre.
Kilonewton - kN, 1 kN = 1000 Newton.
Kilopond - kp, 1 kp = 9,80665 Newton.
Kinematik - Ein Teilbereich der Mechanik. Die Kinematik befaßt sich mit der Bewegung, d.h. Lage, Geschwindigkeit und Beschleunigung der Körper ohne Rücksicht auf die sie verursachenden Kräfte.
Kokille - Dauergießform. Ein mehrteiliges Werkzeug zur Herstellung von Gußteilen
Kohlenstoff - C, (Carboneum), wichtigstes und einflußreichstes Liegierungselement, z.B. für Festigkeit und Härtbarkeit. Stähle mit < 0,9 % C heißen untereutektoide oder unterperlitische Stähle, mit > 0,9 % C übereutektoide oder überperlitische Stähle
Konduktives Erwärmen - Spezielles Erwärmungsverfahren für Werkstücke mittels Hochfrequenzstrom. Der Strom wird über direkten Kontakt dem Werkstück zugeleitet.
Konformität - Die Erfüllung festgelegter Forderungen.
Konformitätserklärung - Bescheinigung zur Erfüllung der Forderungen der EG-Maschinenrichtlinie. Konformitätserklärungen werden für komplette Anschlagketten ausgestellt, nicht für Einzelteile; siehe auch Herstellererklärung.
konkave Oberfläche - nach innen gewölbt, z.B. die Schlagstempel für die Kennzeichnung von Rundstahlketten.
Kontaktkorrosion - Kontaktkorrosion entsteht, wenn sich metallische Werkstücke unterschiedlicher Zusammensetzung in metallischem Kontakt befinden. Beispiel: Eine Nirokette wird an einen Schäkel aus Normalstahl befestigt. Fängt der Schäkel an zu Rosten, überträgt der sich der Rost im Laufe der Zeit auf das eingehängte Nirostakettenglied und schreitet weiterfort.
Korn - Beim Erkalten der Schmelze bilden sich Kristalle. Gegen Ende der Erstarrung stoßen die Kristalle aneinander. Diese Kristalle nennt man Körner. Die Grenzen zwischen den Körnern werden als Korngrenzen bezeichnet.
Korngrenze - (siehe Korn)
Korngröße - Die Größe der Kristalle (Körner) wird nach ISO 643 ermittelt. Mikroskopische Bestimmung der Austenitkorngröße von Stählen.
Kosinus - b, der, Winkelfunktion.
Korrosion - unter Korrosion versteht man die Veränderung der Werkstoffe von der Oberfläche aus durch chemischen oder elektrochemischen Angriff. Die bekannteste Korrosion ist die Oxydation = Rost.
Korrosionsformen: Interkristalline Korrosion, Lochfraß, Selektive Korrosion, Kontaktkorrosion.
Korrosionsschutz - Ketten und Zubehör können geteert, verzinkt, lackiert, vernickelt und verchromt werden. KU-eigener Korrosionsschutz ist blacoat und protecoat.
Kristallgitter - Bauplan der Atome. Je nach Behandlung der Werkstoffe bilden die Atome eine bestimmte Anordnung.
Kritische Abkühlgeschwingkeit - Stahl muß mit einer bestimmten Geschwindigkeit von der Härtetemperatur abkühlen, um hart zu werden. Die Abkühlgeschwindigkeit wird in Grad Celsius pro Sekunde ausgedrückt. Bei zu langsamer Abkühlung bleibt der Stahl bzw. das Werkstück weich. Bei zu schneller Abkühlung können Härterisse entstehen.
L
Lastaufnahmeeinrichtungen - sind Lastaufnahmemittel, Anschlagmittel und Tragmittel.
Lastaufnahmemittel - sind nicht zum Hebezeug gehörende Einrichtungen, die zum Aufnehmen der Last mit dem Tragmittel des Hebezeuges verbunden werden.
Lastwechsel - Wechselnde Belastungen, d.h. Beanspruchung durch Zug-, Druck- oder Torsionsbeanspruchung. Hochfeste Bauteile müssen mindestens 20.000 Lastwechsel aushalten. (siehe auch Ermüdungsbruch)
lehrenhaltig - kalibiert, genau maßhaltig.
Legierungselemente - Ein Werkstoff setzt sich aus verschiedenen kleinen Bausteinen (Elementen) zusammen. Durch unterschieldiche Legierungselemente werden die Eigenschaften vom Stahl bestimmt. ( siehe auch Metall.)
Legierte Stähle - Damit sind Stähle gemeint, denen absichtlich und in genau dosierten Mengen Legierungselemente zugegeben werden, z.B. Mn, Si, Ni, Cr, Al, Mo, W, V, Ti.
Lochfraß - eine Korrosionsform, punktförmiger Angriff, wobei der Vorgang örtlich in die Tiefe fortschreitet, bis tiefe Löcher entstanden sind.
Lufthärter - Werkstoff mit hohem Chromgehalt; die Martensitbildung, also Härtung, erfolgt durch Abkühlung an Luft, also nicht durch Abschnrecken.
Lunker - Gefügefehler, Hohlräume in einemStahl- oder Gußgefüge. Kann entstehen, wenn sich das gegossene flüssige Metall beim Erkalten zusammenzieht und Lufteinschlüsse entstehen oder beim Schweißen Hohlräume oder Zunder im Schweißstellenbereich verbleiben.
M
Magnetische Streuflußverfahren - DIN 54130, Oberbegriff für die verschiedenen zerstörungsfreien Prüfungen mit Hilfe von Elektromagneten.
Makro-Ätzung - Verfahren um ein Gefüge sichtbar zu machen. Die Oberfläche wird angeätzt, nachdem diese geschliffen und poliert wurde.
Mangan - Mn, Legierungselement, Streckgrenze und Festigkeit werden erhöht, günstig für Schmiedbarkeit und Schweißbarkeit. Setzt die kritische Abkühlungsgeschwindigkeit herab.
Martensit - Gefügezustand, Härtegefüge. Eigenschaften: sehr hohe Härte und hohe Verschleißfestigkeit.
Maschinenrichtlinie - EG Richtlinie für Maschinen 89/392 EWG, seit 1.1.95 Gesetz.
Zweck: In der Maschinenrichtlinie werden grundlegende Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen an Maschinen festgelegt. Gefährdungen für Mensch und Tier sollen weitgehend ausgeschlossen werden. Maschinen, Sicherheitsbauteile, auswechselbare Ausrüstungen fallen unter die Maschinenrichtlinie. Lastaufnahmemittel und Anschlagmittel sind auswechselbare Maschinenteile.
Materialdurchmesser - dm, Istmaß der Kettenglieddicke. Mittelwert zweier in einer Ebene rechtwinkelig zueinander gemessener Werte.
Mechanik - Wissenschaft vom Gleichgewicht und von der Bewegung der Körper, (siehe auch Kinematik).
mechanisch - von einer Maschine angetrieben, mit Hilfe einer Maschine arbeitend.
mechanische Eigenschaften - Werte des fertigen Produktes, nicht auf den verwendeten Werkstoff bezogen.
Met-L-Check - Rissprüfung, auch Farbeindringprüfung. Wird z.B. bei großen Schmiedestücken angewendet.
Metall - Man unterscheidet:
Schwermetall z.B. Eisen, Kupfer, Zinn, Zink, Blei, Nickel, Mangan, Molybdän, Chrom.
Leichtmetall z.B. Aluminium, Magnesium, Titan.
Nichtmetall z.B. Kohlenstoff, Silizum, Schwefel, Phosphor. Siehe auch Legierungselemente.
Metallurgie - Hüttenkunde, Lehre von der Eisenerzeugnung aus Erzen, auch von der gesamten Metalltechnik.
Mitteltoleranz - mitteltolerierte Rundstahlketten - Eigenschaft von Anschlagketten für allgemeine Hebevorgänge.
(laut EN 818-1 Abschn. 1)
Moleküle - Die Vermischung von min. 2 Atomen, z.B. H2O ist die Verbindung von Sauerstoff und Wasserstoff.
Molybdän - Mo, wird meist zusammen mit anderen Elementen legiert.
Molybdän kann die Abkühlungsgeschwindigkeit,
Schweißbarkeit, Korrosionsbeständigkeit oder Feinkornbildung positiv beeinflussen.
MPF - engl. Manufacturing proof force, Fertigungsprüfkraft.
my - mm, 1 my = eintausendstel mm.
N
N / mm ² - Newton / Quadratmillimeter, ist der Druck, den eine gleichmäßig verteilte Kraft von 1 Newton auf die Fläche
von 1 mm² ausübt.
Nabe - Mittelstück eines Rades, das auf einer Welle läuft.
Naturschwarz - Oberflächenzustand an Ketten. Keine mechanische Behandlung nach der Fertigung.
Neigungswinkel - Mit Neigungswinkel wird der Winkel bezeichnet, der gebildet wird aus der Richtung eines Stranges der Anschlagkette und einer gedachten senkrechten Linie.
Nenndicke - dn, Nenndurchmesser. Sollmaß der Kettenglieddicke.
Nickel - Ni, Legierungselement, erhöht die Kerbschlagzähigkeit.
Nitrieren - Der Randschicht der Werkstücke wird mit Stickstoff (Nitrogenium) angereichert. Ähnliches Verfahren, wie "Aufkohlen". Nitrierschichten sind jedoch viel dünner als Einsatzschichten.
Normalglühen - normalisieren, zur Erzielung eines gleichmäßigen, feinkörnigen Gefüges, bei Stählen mit bis zu 0,9% Kohlenstoff. Die Werkstücke werden auf 850 - 1000° C erwärmt, kurz gehalten und erkalten an Luft.
O
Oxidation - chemische Verbindung eines Stoffes mit Sauerstoff, siehe auch Korrosion.
Oberflächenhärte - Die Materialhärte gemessen an der Oberfläche. Die Oberflächenhärte ist am ungeschweißten Schenkel eines flach liegenden Kettengliedes zu messen und wird nach dem verwendeten Verfahren in HRB oder HRC nach Rockwell nach Vickers oder HB nach Brinell ausgedrückt.
P
Passivieren - Ist die Bildung einer Schutzschicht durch eine gleichmäßige Korrosion, die aber nach einer gewissen Zeit vollständig zum Stillstand kommt. Beispiel: Passivierung des Kupfers oder Bronze durch Bildung eines Edelrostes, der Patina. Passivierung durch eine spezielle Behandlung der Oberfläche ist die Chromatierung.
Pareto-Analyse - Eine Gegenüberstellung von Fehlerursache und Fehlerhäufigkeit mit dem Ziel der Qualitätsverbesserung im Sinne des QM-Systems.
Perlit - Metallografische Bezeichnung für einen Gefügebestandteil im Stahl, der bei langsamer Abkühlung entsteht. Eigenschaften: relativ hohe Härte, relativ hohe Festigkeit, schlechte Umformbarkeit, geringe Zähigkeit.
Permeabilität - lat. Durchlässigkeit. Wir begegnen diesem Begriff auf dem Gebiet der magnetischen Rissprüfung. Damit ist die magnetische Empfänglichkeit eines Werkstoffes gemeint. Permeabilität ist das Ergebnis aus magn. Feldstärke und magn. Kraftliniendichte.
Phosphor - P, Stahlschädling, begünstigt Seigerungen, der P - Gehalt sollte immer möglichst niedrig sein.
Polygon - das, gr., das Vieleck, normalerweise mehr als 3 Seiten. Wird oft im Zusammenhang mit dem Lauf der Kette über Kettenräder genannt.
Protecoat - Oberflächenbeschichtung an hochfesten Ketten. Protecoat bildet einen korrisonshemmenden Film auf den Ketten und schützt vor Rost und aggressiven Medien. - Werksbezeichnung von KU.
Prüfbelastung - Die vorgeschriebene Prüfkraft aufbringen.
Prüfkraft - siehe Fertigungsprüfkraft.
Prüfkalibrieren - geprüfte Ketten werden in einem Arbeitsgang mit der Prüfkraft belastet und gleichzeitig kalibriert.
Prüfzeugnis - Für Ketten zum Heben von Lasten muß ein Prüfzeugnis nach DIN 685 Teil 4, bzw. EN 818 - 1,
mitgeliefert werden.
Q
Qualität - Qualität ist die Beschaffenheit einer Einheit bezüglich ihrer Eignung, die Qualitätsforderungen zu erfüllen.
Qualitätsmanagement - QM. Alle Tätigkeiten die das gesamte Unternehmen erfassen, um ein Qualitätsmanagementsystem zu verwirklichen.
QM - System - Die Gesamtheit aller Maßnahmen, die erforderlich sind, um die Qualität des gesamten Unternehmens, einschl. der Produkte zu sichern. Das Normenwerk DIN EN ISO 9000 ff ist die Richtlinie. 9000 ff besteht aus folgenden Teilen:
- 9000-1 - Normen zum Qualitätsmanagement und zur Qualitätssicherung/QM-Darlegung - Leitfaden zur Auswahl und Anwendung.
- 9001 - Qualitätssicherungssysteme - Modell zur Darlegung der Qualitätssicherung in Design/Entwicklung, Produktion, Montage und Kundendienst.
- 9002 - Qualitätsmanagementsysteme - Modell zur Qualitätssicherung/QM-Darlegung in Produktion, Montage und Wartung.
- 9003 - Qualitätssicherungssysteme - Modell zur Darlegung der Qualitätssicherung bei der Endprüfung.
- 9004 - Qualitätsmanagement und Elemente einer Qualitätsmanagementsystems - Leitfaden
R
RAG - Ruhrkohle AG
RAG N - Werksnorm der Ruhrkohle AG.
Randentkohlung - Der Verlust von Kohlenstoff im Bereich der Materialoberfläche bei Wärmebehandlung. Tritt nur bei Luftzuführ auf.
Randschichthärten - Nur die Randschicht eines Werkstücks wird gehärtet, der Kern bleibt weich, Gegensatz zur Durchhärtung.
Risse - Materialfehler, Materialtrennungen. DIN 8524 - Fehler an Schweißverbindungen aus metallischen Werkstoffen.
Rißprüfung - Verfahren um Risse festzustellen, die visuell nicht oder nur schwer feststellbar sind. (H-Risse) Es gibt verschiedene Rißprüfungen, z.B. Magnetische Streuflußverfahren, Met-L-Check oder Röntgen.
Rockwell - HR, DIN 50103, Materialhärte-Meßverfahren. Es gibt verschiedene Meßbereiche. Beispiel: HRC, findet Anwendung bei Oberflächenmessungen an gehärteten Werkstücken.Rommeln - Ketten werden in einem drehbarem Behälter solange gedreht (gerollt oder gerommelt) bis diese eisenblank sind, meistens in Eisenbehältern.
rost- und säurebeständiger Stahl - rost- und säurebeständige Stähle sind speziell mit Chrom und Nickel legiert. Der Cr und Ni-Gehalt zusammen beträgt bei diesen Stählen bis zu 50%. Diese Stähle sind nicht härtbar, weil der C-Gehalt sehr niedrig gehalten wird.
S
SAE - Society of Automotive Engineers, amerikanische Normbezeichnung für Stähle.
Salzbadhärung - Die Aufkohlung wird im Salzbad vorgenommen, d.h. in den Bädern befinden sich flüssig-glühende Härtesalze, aus denen der Kohlenstoff in die Randschicht des Materials eindiffundiert. Keine Zunderbildung, weil sich kein Sauerstoff in der Salzschmelze befindet.
Salzsprühtest - DIN 50021 SS, Korrosionsprüfung.Sandelineffekt - Durch zu hohen, d.h. über 0,30 % - oder zu niedrigen, d.h. 0,03 - 0,12 % Silizium-Gehalt im Werkstoff, kann es bei der Feuerverzinkung zu einer sehr hohen Zinkablagerung am Werkstück kommen. Bei Ketten kann es dazu führen, daß die Ketten nicht mehr beweglich sind.
Schichtdicke - Die Auflagenstärke einer Schicht, z.B. Zinkschicht. Es gibt verschiedene Meßverfahren für die Ermittlung der Schichtdicke. KU arbeitet mit einem magnetischen Verfahren. Die Angabe der Schichtdicke erfolgt im my, also in 1000-stel mm.
Schliffbild - metallographisches Schliffbild, präpariere Metallprobe für eine Gefügeuntersuchung.
Schmelzanalyse - Die Materialanalyse die durch das Stahlwerk bei der Stahlerzeugung erstellt wird.
Schnürgang - Die Bezeichnung, wenn beim Hebevorgang die Last von der Kette umschlungen und umschnürt wird. Die Tragfähigkeit wird dadurch auf 80% verringert.
Schwefel - s, Stahlschädling, erhöht Seigerungen und die Schweißrißanfälligkeit.
Schweißbarkeit - Nur bestimmte Werkstoffe lassen sich auf Kettenschweißautomaten verarbeiten. Ein wesentlicher Punkt ist der Kohlenstoffgehalt. Material mit einem C-Gehalt <0,25 ist gut schweißbar. Mit zunehmendem Kohlenstoffgehalt sinkt die Schweißbarkeit.
Schweißen - Ein Verfahren zur festen Verbindung von Teilen meistens aus gleichem Werkstoff zu einer Einheit. Ketten werden in den meisten Fällen im dünneren Bereich mittels Preßstumpfschweißung und im mittleren und starken Bereich mittels Abbrennstumpfschweißung verbunden.Schweißstellenabschnitt - e, Länge des vom Schweißen maßlich beeinflußten Bereiches.
Schweißstellendurchmesser - ds, Materialstärke an der Schweißstelle.
Schwingbelastung - Beanspruchungen, die im Belastungsfall auftreten, z.B. bei Zugbelastung oder beim Lauf über Kettenräder. Durch die welchselnde Schwingbelastung oder Dauerschwingbelastung kommt es im Laufe der Zeit zur Werkstoffermüdung und somit zu einem Dauerbruch. (Ermüdungsbruch)Schwitzwasser-Prüfung - siehe Kesternich-Prüfung.Seigerung - Gefügefehler, Seigerungen sind Stellen an denen sich Legierungselemente nicht gleichmäßig verteilt haben. Man spricht von Anreicherungen. Abhilfe schafft das Diffussionsglühen.
Selektive Korrosion - Korrosionsform, (selektieren = aussuchen, auswählen). In Legierungen wird nur ein Gefügebestandteil angegriffen oder es werden Mischkristalle aufgelöst.
Silizium - Si, erhöht Festigkeit, Verschleißfestigkeit und Zunderbeständigkeit. Wichtig bei hitze - und säurebeständigen Stählen.Sintern - Vorgang bei der Eisengewinnung. Feinkörniges Eisenerz wird erhitzt, so daß die Erzteilchen an der Oberfläche zusammenbacken.
Sinus - a, der, Winkelfunkton
Spannung - Das Maß für die mechanische Beanspruchung eines Werkstoffs. Man unterscheidet:
- Lastspannungen, die nach Art und Richtung der Beanspruchung definiert sind. (Zug, Druck, Biegung, Torsion) Im Bereich Ketten und Zubehör unterscheiden wir bei den Lastspannungen die Trag-, Prüf- und Bruchspannung. Das sind die Trag-, Prüf- und Bruchkraft ausgedrückt in N/mm².
- Eigenspannungen, das sind innere Spannungen und Spannungen an der Oberfläche, z.B. bedingt durch die Geometrie des Werkstücks, Schweißen, Härten.
Spannungsrißkorrosion - ist eine Werkstoffschädigung durch gleichzeitige Anwesenheit von Anrissen, Zugspannungen und Korrosionsmitteln.SPC - Statistical Process Controll. Statistische Prozeß Lenkung. Fertigungsbegleitende Fähigkeitsprüfungen der Maschinen und Prozesse. Aus den Abweichungen werden statistische Werte gebildet.Spreizwinkel - Mit Spreizwinkel wird der Winkel bezeichnet der entsteht, wenn zwei Stränge einer Anschlagkette zum Heben einer Last gespreizt werden müssen.
Stahl - aus Eisen wird Stahl, durch Verringerung von Phosphor und Schwefel und Regulierung aller anderen Elemente, zur Erzielung einer bestimmten Werkstoffqualität. Stahl ist ein Sammelbegriff für Legierungen aus Eisen und höchstens 2% Kohlenstoff.
Stahlbezeichnung - Die Stahlbezeichnung gibt, im Gegensatz zu der Werkstoffnummer, dem Fachmann nach einem bestimmten Schema die Hauptbestandteile des Stahl an.
Beschreibung:
1. unlegierte Stähle, hier wird der Bezeichnung immer ein "C" vorangesetzt. Die folgende Kennzahl gibt das 100-fache des Kohlenstoffgehalts an. Beispiel: C 15 = ein unlegierter Stahl mit 0,15% Kohlenstoff.
2. legierte Stähle, das "C" enfällt und die erste Zahl gibt ebenfalls den 100-fachen C-Gehalt an. Andere wichtige Legierungselemente werden in der Reihenfolge nach %-Gehalt angegeben. Wobei das erste chemische Symbol als Kennzahl am Ende angegeben wird.
Kennzahlen: Cr, Co, Mn, Ni, Si, W = Multiplikator 4
Al, Be, Pb, B, Cu, Mo, Nb, Ta, Ti, V, Zr = Multiplikator 10
P, S, N, Ce, C = Multiplikator 100.Beispiele: 21 Mn 4 = ca.0,21% C, ca.1,0% Mn. / 15 CrNi 6 = ca. 0,15% C, ca.1,5% Cr, Ni als weiteres wichtiges Legierungselement, ohne Angabe des %-Gehaltes. / 24 NiCr 14 = ca. 0,24% C, ca. 3,5% Ni und Cr als weiteres wichtiges Legierungselement enthalten.3. hochlegierte Stähle, hier setzt man vor die Kohlenstoffkennzahl ein "X". Dieses X bedeutet, daß nur bei der Angabe des C-Gehaltes der Multiplikator 100 verwendet wurde. Die Kennzahl der anderen Legierungselemente gibt den tatsächlichen Gehalt an. Beispiel: X 40 Cr 13 = Ein hochlegierter Stahl mit C - 0,40, Cr = 13,0.
4. Zusatz: Wenn ein zweites Legierungselement wichtig ist, muß auch eine 2. Kennzahl angegeben werden. Beispiel: X 10 CrNi 18 8 = C - 0,1, Cr - 18, Ni - 8. Stähle für Rundstahlketten, in DIN 17115 findet man eine Anzahl unliegierte- und legierte Stähle, die für Rundstahlketten geeignet sind.
Abkürzungen:U - unberuhigt, R - beruhigt, RR - besonders beruhigt, f - Stahl für Flammhärtung, k - Edelstahl mit niedrigem P + S - Gehalt z.B. Ck 45, W - Werkzeugstahlgüte.
Standfestigkeit - siehe Dauerfestigkeit.
Streckgrenze - Die Streckgrenze ist die Spannung, bei der bei zunehmender Verlängerung die Zugkraft erstmalig gleichbleibt oder abfällt.
Stirnabschreckversuch - Prüfverfahren um die Härtbarkeit von Material festzustellen.
Stückanalyse - Eine Materialanalyse vom fertigen Teil. Geringe Abweichungen zur Schmelzanalyse.
T
Technologie - Herstellungs- und Verarbeitungskunde.
technologischen Eigenschaften - Sind die Werkstoffeigenschaften, die sich aus Zug-, Druck-, Biege-, Scher- und Verdrehungsversuchen (Torsion) ergeben.
Teilung - p, (engl.Pitch), Maß der inneren Gliedlänge (bei Rundstahlketten).
Tempern - langdauernde Glühbehandlung um schädliche Gefügeeinschlüsse zu entfernen. Bei Gußeisen um den Zerfall des Zementits zu erreichen.
Tieftemperaturzähigkeit - Materialeigenschaften müssen auch bei Minustemperaturen erhalten bleiben. Kerbschlagprobe bei 20 Grad minus.
Torsionversuch - Verdrehungsversuch. Ein Probestab wird an einem Ende fest eingespannt und am freien Ende durch eine Vorrichtung verdreht. Das Ergebnis dieser Prüfung ist das Drehmoment. Eine wichtige Prüfung bei Schrauben und anderen Gewindeteilen.
TQM - Total Quality Management. TQM ist wenn in einem Unternehmen ein systematischer und ständiger Verbesserungsprozeß gelebt wird. Das ist nur mit verantwortungsvollen, motivierten Mitarbeitern möglich. Dazu gehört ein kooperativer Führungsstiel. Die Lieferanten müssen mit einbezogen werden. TQM ist mehr als nur ein funktionierendes QM-System.
Tragfähigkeit - WLL, Last (Masse) in kg oder t, die betriebsmäßig aufgenommen werden darf. (siehe DIN 15003)
Tragmittel - sind mit dem Hebezeug verbundene Einrichtungen zum Aufnehmen von Lastaufnahmemitteln, Anschlagmitteln oder Lasten.
Triebwerkgruppe - Hub- und Zuggeräte werden entsprechend ihrer geplanten Betriebsweise in Triebwerkgruppen nach Laufzeit und Lastkollektiven eingestuft. (DIN 15020)
Typenschild - Typenschilder müssen z.B. an Traversen angebracht werden. Ein Typenschild muß Angaben über den Hersteller, Herstellerzeichen, Herstellungsdatum und Tragfähigkeit enthalten.
U
Überhitzen - Erwärmung auf zu hohe Temperatur. Folge: Kornvergröberung.
Überkohlen - Überkohlung ist zu große Anreicherung mit Kohlenstoff.
Überzeiten - Zu lange auf Temperatur halten. Folge: Kornvergröberung.
Umkörnen - Erwärmung ohne langes Halten und Abkühlen, um das Korn des Stahls gleichmäßiger und feiner zu machen, z.B. bei Schmiedestücken.
Umwandlungspunkte - A 1, A 2, A 3, Umwandlungspunkte für Eisen, die für die Wärmebehandlung von Bedeutung sind. Die Punkte = Temperaturen sind abhängig vom Kohlenstoffgehalt und liegen zwischen 700 - 1100 Grad C. A - arret = Halt. 1 = unterer Umwandlungspunkt (Gefügeveränderung), 2 = magnetischer - (oberhalb A 2 ist Stahl nicht mehr magnetisch) , 3 = oberer Umwandlungspunkt (Gefügeveränderung).Die Umwandlungspunkte liegen beim Erhitzen höher als bei Abkühlen. Durch ein c - chauffage = Erwärmung oder ein r - refroissement = Abkühlung, wird die Angabe konkreter.
Beispiel: Ac3 = oberer Umwandlungspunkt bei Erwärmung.
unberuhigte Stähle -Bei der Stahlerzeugung bildet sich Eisenoxid, dadurch entstehen Blasen. Diese Blasen bringen die Schmelze in Wallung und fördern die Seigerung. Die Blasen werden beim Erstarren der Schmelze eingeschlossen. (unruhiges Erstarren) Siehe auch beruhigte Stähle
unlegierter Stahl - Stahl, dem bei der Erzeugung im Stahlwerk keine weiteren Legierungselemente zugeführt wurden. Zu den unlegierten Stählen zählen: Baustahl, Einsatzstahl und Vergütungsstahl, diese unterscheiden sich nur durch unterschiedlichen C - Gehalt.
UVV - Unfallverhütungsvorschrift.
V
Vakuumofen - Öfen aus deren Ofenkammer die Luft abgesaugt wird, damit ein Vakuum entsteht und so ein zunderfreies- und entkohlungsfreies Erwärmen möglich ist.
Validierung - Bestätigung und Nachweis, daß besondere Forderungen für einen speziellen vorgesehenen Gebrauch erfüllt worden sind.
VBG 9 a - Unfallverhütungsvorschrift 18.4, Lastaufnahmeeinrichtungen im Hebezeugbetrieb.
VDI - Verein Deutscher Ingenieure.
Vergüten - Wärmebehandlung. Erwärmung auf eine Temperatur oberhalb Ac3, Abschrecken und danach Anlassen zum Erzielen guter Zähigkeit bei gegebener Zugfestigkeit.
Vergütungsstahl - DIN 17200, unlegierte, härtbare Stähle mit O,25 bis O,6% Kohlenstoff.
Verifizierung - Bestätigung und Nachweis aufgrund einer Untersuchung, daß die festgelegten Forderungen erfüllt worden sind.
Verklankung - Die einzelnen ineinangergreifenden Kettenglieder müssen untereinander frei beweglich sein. Wenn dies nicht der Fall ist, z.B. weil die Schweißwulst zu dick ist, spricht man von Verklankung.
VG - Normen des Bundesamtes für Wehrtechnik.
W
W1 - innere Breite neben der Schweißstelle.
W2 - äußere Breibe über der Schweißstelle.
Wärmebehandlung - Ein Vorgang wobei ein Werkstück absichtlich Temperatur-Zeit-Folgen ausgesetzt wird, um Eigenschaften zu erreichen, die für die Weiterverarbeitung oder Verwendung erforderlich sind.
Warmbeständigkeit - Anschlagketten müssen nach DIN 685 und EN 818 zulässigen Betriebstemperaturen ertragen könne und nach Wiederabkühlen auf Raumtemperatur, die für die Ketten-Güteklasse festgelegten mechanischen Eigenschaften wieder erreichen.
Wasserstoffversprödung - Durch das Beizen kann Wasserstoff in den Stahl gelangen. Das kann zur Versprödung des Stahls und zu Spannungsrissen führen. Wasserstoffversprödung kann aber auch bei der Stahlerzeugung auftreten oder nachträglich in die fertige Kette eindiffundieren z.B. durch Harnsäure.
Wir unterscheiden:
1) atomare Wasserstoffversprödung - Im allgemeinen liegt Wasserstoff im Stahl in atomarer Form vor und bildet mit dem Eisen Einlagerungsmischkristalle, ähnlich wie das Element Kohlenstoff. Diese Form der Wasserstoffversprödung diffundiert wieder aus, schon bei Raumtemperatur oder bei 100 bis 200 Grad.
2) molekulare Wasserstoffversprödung - An den Korngrenzen oder an Schlackeneinschlüssen können sich die Wasserstoffatome zu Molekülen vereinigen. Kommt es zu einer molekularen Wasserstoffversprödung, so ist diese diffusionsunfähig.
Bei Wasserstoffversprödung besteht höchste Rißgefahr, keine Dehnung. Spannungsrisse durch Wasserstoffversprödung bezeichnet man als Flocken (Flockenrißbildung).
Weichfleckigkeit - weiche Stellen in der Materialoberfläche. Kann durch zu hohen Aliuminiumgehalt oder durch ungleichmäßiges Abkühlen bei Abschrecken auftreten.
Weissrost - Durch Feuchtigkeit, z.B. Schwitzwasser durch ungenügenden Luftzutritt, können sich bei verzinkten Ketten lockere, porige Oxidationsprodukte bilden. Diese Erscheinung bezeichnet man als Weissrost.
Werkstoffnummer - DIN 17006 und 17007. In den Stahl-Eisen-Werkstoffblättern sind alle Stähle numeriert worden. In diesen Werkstoff-Leistungsblättern sind auch für jeden Stahl die Zusammensetzung und die Wärmebehandlungsdaten angegeben. Eine andere Möglichkeit die verschiedenen Stähle zu trennen sind die Stahlbezeichnungen. (siehe diese)
WLL - eng. Working load limit, Tragfähigkeit.
Wöhlerkurve - Eine grafische Darstellung der Meßwerte des Zusammenhangs zwischen Spannungen und Lastwechsel zur Ermittlung der Standfestigkeit. (Wechselfestigkeit)
Z
Zertifizierung - Die Prüfung des QM-Systems mit Ausstellung eines Zertifikats bei bestandener Prüfung.
Zunder - Oxidschicht auf Metall. Zunder entsteht an der Materialoberfläche durch die Verbindung des Sauerstoffs
der Luft mit Eisen.
ZTU - Schaubilder - Zeit, Temperatur und Umwandlung. Grafische Darstellung der Zusammenhänge zwischen Abkühlungsgeschwindigkeit, dem entstehenden Gefüge und der Härte, unter Berücksichtigung von Temperatur und Zeit. Jede Stahlqualität hat ihr eigenes ZTU-Schaubild. Maßgebend ist der Atlas zur Wärmebehandlung der Stähle.
Zugfestigkeit - Rm, Zugfestigkeit ist die Spannung die sich aus der auf den Anfangsquerschnitt bezogenen Höchstzugkraft ergibt. Angabe in N/mm2.
Zugversuch - DIN 50 145. Eine Zugprobe wird aus dem Kern des Werkstoffs herausgearbeitet und diese wird bis zum Bruch belastet. Der Zugversuch dient zur Ermittlung des Werkstoffverhaltens.